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Häufig gestellte Fragen rund um
den Satellitenempfang
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Auf der Satellitenposition 28,2° Ost („Astra 2“) findet man zahlreiche unverschlüsselte Fernsehsender aus Großbritannien. Doch leider werden sie nicht gleichmäßig über Europa ausgestrahlt, sondern mit Hilfe eines sogenannten UK-Spotbeams, d. h. stark auf die britischen Inseln fokussiert. Ein UK-Spotbeam bedeutet nicht, dass der Empfang genau an der Grenze des Vereinigten Königreichs aufhört. Es gibt immer noch einen gewissen Übergangsbereich. Ganz im Westen Deutschlands, etwa im Bereich der Region Köln/Bonn, kann man die britischen Sender daher noch gut empfangen. Aber schon ein wenig östlicher wird der Empfang immer schwieriger. In den meisten Regionen Deutschlands funktioniert er inzwischen gar nicht mehr.
Das war nicht immer so. Aber mit jeder neuen Generation von
Satelliten wurde die Eingrenzung auf Großbritannien stärker - und damit
der Empfang britischer Sender in Deutschland noch mehr eingeschränkt. Im
Jahr 2024 folgte schließlich noch die Abschaltung der SD-Sender der BBC.
Da die HD-Sender von vornherein schwächer zu empfangen sind, ist seither
der Großteil Deutschlands faktisch vom Empfang ausgeschlossen.
In den
weit westlichen Regionen genügen nach wie vor Schüsselgrößen zwischen 60
und 80 cm. Mit jedem Kilometer in Richtung Osten steigt jedoch der
Bedarf nach Schüsselfläche an. In der Mitte Deutschlands bräuchte man
für dauerhaft stabilen Empfang wahrscheinlich schon absurde Größen
jenseits von 300 cm Durchmesser.
Nun sind nicht alle
britischen Sender gleich schwach zu empfangen. Die Abdeckungen der drei
Satelliten Astra 2E, 2F und 2G sind nicht ganz deckungsgleich, so dass
man im Grenzbereich zwar nicht mehr alle Sender, aber immer noch ein
paar davon mit vertretbarer Schüsselgröße reinbekommt. Zusätzlich
schwankt die Empfangsstärke je nach Tages- und Jahreszeit: Der Empfang
ist tagsüber etwas stärker als abends sowie in den Wintermonaten etwas
stärker als im Sommer. Wenn man Pech hat, ist am eigenen Wohnort der
Empfang bestimmter Sender im Dezember am Nachmittag noch scheinbar stabil
möglich, fällt aber im Juni in den Abendstunden bereits komplett aus.
Und selbst wenn der Empfang „gerade noch so“ funktioniert, hat man
keinerlei Reserven für schlechtes Wetter mehr.
Aufgrund all dieser Unwägbarkeiten kann man natürlich keine präzise Empfangskarte mehr erstellen. Die obige Karte deutet deshalb nur sehr grob den Bereich an, in dem der Empfang funktionieren kann. Uneingeschränkt zu empfehlen ist der Empfang im Grunde nur noch ganz im Westen. Wer in den „Übergangsregionen“ im westlichen Drittel Deutschlands wohnt und experimentierfreudig ist, kann in Sat-Foren nach Erfahrungswerten für den eigenen Wohnort suchen und dann verschiedene Schüsselgrößen testen. So bekommt man mit etwas Glück noch ausreichend Empfang.
In den östlichen zwei Dritteln Deutschlands ist ein Empfang der UK-Spotbeams von 28,2° Ost so gut wie gar nicht mehr möglich. Hier empfängt man nur noch die Sender, die auf den Europa-Beams ausgestrahlt werden und somit nicht den Spotbeam-Beschränkungen unterliegen. (Leider sind das eher Spartensender, Shoppingkanäle und nicht-englischsprachiges Programm.) In der Sendertabelle bei FlySat kann man in der Spalte „FootPrints“ sehen, welche Sender derzeit von welchen Satelliten und über welche Beams ausgestrahlt werden (wobei nur die in der Tabelle blaugrau oder hellgrün hinterlegten Sender frei empfangbar sind). Kritisch sind „2E UK“, „2F UK“ und „2G UK“ - also die besagten UK-Spotbeams. Nur die Sender, deren Footprint-Bezeichnung das Wort „Europe“ enthält, können überall in Deutschland auch mit kleineren Schüsseln gut empfangen werden.
Die immer weitere Einschränkung des britischen Sat-Empfangs im Lauf
der letzten Jahre ist eine unschöne Entwicklung. Aber zum
Glück gibt es heute auch andere Möglichkeiten, an englischssprachiges
Programm zu kommen. Viele englischsprachige Radiosender sind heute als
Stream weltweit verfügbar. Auf Videoplattformen wie YouTube, TikTok und
Instagram dominiert die englische Sprache. Streamingdienste bieten auch
in Deutschland für Filme, Serien und Dokus
den englischen Originalton an (wie man es schon von DVD
und Blu-ray kannte).
Wer speziell an britischem Fernsehprogramm interessiert ist, wird auf den
Streamingplattformen
iPlayer (nur
BBC) und Freely
(BBC, ITV, Channel 4/5) fündig. Der iPlayer lässt
sich bereits mit vielerlei Endgeräten nutzen. Freely funktioniert bisher nur mit
bestimmten Smart-TVs, aber weitere Zugangsmöglichkeiten sind in
Vorbereitung.
Zwar wird aus lizenzrechtlichen Gründen nicht jeder
Dienst und/oder jeder Inhalt in Deutschland angeboten, aber mit Hilfe von VPN-Diensten, die
die IP-Adressen anderer Länder simulieren (und somit das Geoblocking
austricksen), lässt sich diese
Einschränkung meist umgehen.
Warum werden
die britischen Sender nicht einfach europaweit ausgestrahlt?
Die nationalen
Fernsehanbieter unterliegen lizenzrechtlichen Beschränkungen und dürfen
manche Inhalte (Filme, Serien, Sportübertragungen etc.) nur in ihrem
eigenen Sendegebiet ausstrahlen. Sie müssen also möglichst vermeiden,
dass ihr Programm in anderen Ländern empfangen werden kann. Für den
Satellitenempfang wird das heute meist mithilfe einer Verschlüsselung
erreicht, die jedoch größere Kosten verursacht und den Empfang
umständlicher macht. Großbritannien kann dank seiner Insellage einen
Satelliten-Spotbeam benutzen und daher auf eine Verschlüsselung
verzichten.
Lohnt es sich, eine Satellitenschüssel für den Empfang von
28,2° Ost zu installieren?
Wenn Sie
Interesse an britischem Fernsehen haben, im äußersten Westen
Deutschlands leben und an Ihrer Wohnung die Installation der Schüssel problemlos
möglich ist, ist der freie Satellitenempfang britischer Sender immer
noch eine gute und empfehlenswerte Sache. Allerdings etwas weiter
östlich, wo der Empfang der UK-Spotbeams bereits sehr große Schüsseldurchmesser erfordern
würde, lohnt sich der Aufwand nur noch im Ausnahmefall.
Wie
lange wird der freie Sat-Empfang britischer Sender noch funktionieren?
Die heute
genutzten Satelliten Astra 2E, 2F und 2G sollen mindestens bis zum Jahr
2030 unverändert funktionieren – und wahrscheinlich funktionieren sie
auch noch einige Jahre länger. Dass es danach nochmal eine neue
Generation von Fernsehsatelliten auf der Position 28,2° Ost gibt, ist
aber unwahrscheinlich. Denn die BBC plant für Mitte der 2030er-Jahre den
Ausstieg aus der Satellitenverbreitung und möchte danach ganz auf die
IPTV-Plattform „Freely“ setzen.
Was bedeutet
„Freesat“?
In
Großbritannien werden die unverschlüsselten Satellitensender als
Gesamtpaket unter dem Namen „Freesat“ beworben, und es gibt dort
spezielle Freesat-Receiver sowie Smart-TVs mit Freesat-Empfang zu
kaufen. Man kann die britischen Sender aber auch mit jedem
handelsüblichen DVB-S2-Receiver empfangen; die Freesat-Receiver sind also nicht zwingend nötig.
Was brauche ich im einfachsten Fall, um in Deutschland die freien britischen Sender zu empfangen?
Sie brauchen
einen Wohnort weit im Westen Deutschlands, einen digitalen Satellitenreceiver, ein LNB und eine Satellitenschüssel.
Kann ich mit derselben Schüssel auch deutsche Sender empfangen?
Deutsche Sender werden
auf einer anderen Satellitenposition (19,2° Ost) ausgestrahlt. Mit Hilfe von
„schielenden“ LNBs (Multifeed-Empfang) kann man
beide Satellitenpositionen mit einer einzigen Schüssel und einem einzigen Receiver empfangen.
Nähere Angaben zur technischen Umsetzung finden Sie in der Einführung sowie auf der Multifeed-Seite.
Was ist besser: normale Receiver oder die speziellen Freesat-Receiver?
Beide Varianten haben Vor- und Nachteile.
Der Freesat-Receiver ist komfortabler: Er beherrscht einen speziellen EPG (elektronische Programmübersicht) und aktualisiert sich automatisch, falls Sender hinzukommen oder sich die Empfangsdaten ändern. Zusätzlich erlauben einige Freesat-Receiver den Zugriff auf On-Demand-Inhalte via Internet. Allerdings kann der Freesat-Receiver ausschließlich für britische Sender genutzt werden.
Mit einem normalen DVB-S2-Receiver
(bzw. einem Fernseher mit integriertem DVB-S2-Tuner) kann man sowohl die britischen als auch die deutschen Sender empfangen.
Dafür muss man die Sender dort manuell einstellen
und bei Bedarf manuell aktualisieren. Außerdem hat man keinen EPG für britische
Sender.
Welche
unverschlüsselten britischen Sender kann ich
empfangen?
Eine vollständige Liste finden Sie unter
freesat.co.uk.
Kann ich
auch weiter östlich noch viele Sender empfangen, indem ich Sky UK abonniere?
Nein.
Leider werden mittlerweile auch die meisten der verschlüsselten
Sky-Sender auf den UK-Spotbeams ausgestrahlt.
Gibt es auch britische Radiosender über Satellit?
Ja.
Neben den Fernsehsendern werden nach wie vor zahlreiche Radiosender angeboten. Allerdings finden heute
die meisten Leute das ortsgebundene Radiohören mit Sat-Receiver zu umständlich und greifen
lieber auf Internetradio zurück.
Was bedeutet das Kürzel +1 hinter einem Sendernamen?
Viele der britischen Sender werden auf einem separaten Kanal nochmal mit einer Stunde Verzögerung
ausgestrahlt. Wenn man auf dem regulären Sender etwas verpasst hat, kann man es also auf dem verzögerten Kanal (mit dem Kürzel +1 im Sendernamen) eine Stunde später nochmal sehen.
Ist der kostenlose Empfang britischer Sender in Deutschland legal?
Die Betreiber versuchen mittels Spotbeam den Empfang außerhalb der britischen Inseln möglichst einzuschränken. Aber
dort, wo der Empfang dennoch gelingt, ist
dies für den privaten Nutzer legal. Illegal wäre das „Knacken“ einer Verschlüsselung - aber das ist für die hier beschriebenen Sender nicht nötig, da sie gar nicht verschlüsselt sind.
Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: Juni 2025
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