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Häufig gestellte Fragen rund um
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Empfangsebenen individuell zusammenstellen
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Besonderheiten beim Sat-Empfang in Österreich und der Schweiz
Unsichtbare bzw. unauffällige Satellitenschüsseln
Empfang britischer Sender von Astra 2E/2F/2G
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[Teil 2] [Teil 3]
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[Teil 2] [Teil 3] [Teil 4] [Teil 5]
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Auf dieser Seite greife ich zusätzliche Fragen auf, die in den Artikeln nicht oder nur am Rande beantwortet werden. Die Reihenfolge ist zufällig.
Es gibt
drei Sorten von Digitaltunern, und zwar für jeden Empfangsweg eine
andere: DVB-T(2) für Empfang über Antenne, DVB-C für Kabelfernsehen und DVB-S2 für Empfang über Satellit.
Die heute erhältlichen Fernsehgeräte beherrschen normalerweise alle drei Empfangswege; man nennt das dann TripleTuner oder Multituner.
Ob Satellitenempfang (DVB-S2) möglich ist, erkennen Sie ganz einfach an
der Rückseite des Gerätes: Es muss außer der normalen Antennenbuchse
eine sogenannte F-Buchse (zu erkennen am Außengewinde) vorhanden sein.
Wenn Sie ein gebrauchtes
Fernsehgerät oder ein billiges Auslaufmodell kaufen, kann diese
Möglichkeit fehlen. Die meisten
Röhrenfernseher und die erste Generation der Flachbildfernseher (bis ca.
2007) hatten nur analoge Kabeltuner, mit denen man heute nichts mehr
anfangen kann. Danach gab es reine DVB-T-Tuner oder Doppeltuner für
DVB-T und DVB-C; auch diese Geräte haben nur die normale (glatte)
Antennenbuchse können von sich aus noch kein
Satellitenfernsehen nach der Norm DVB-S2 empfangen.
Bei Bedarf können Sie natürlich immer einen externen Satellitenreceiver (mit eigener Fernbedienung) einsetzen.
Das funktioniert dann mit jedem Fernseher - selbst einem ganz alten.
Anhand der vorhandenen Antennendosen kann man eine erste Einschätzung vornehmen: Sind es die klassischen 2-Loch-Dosen (zwei runde Buchsen, meist mit "TV" und "Radio" beschriftet), handelt es sich entweder um terrestrisches Fernsehen (DVB-T/DVB-T2) oder Kabelfernsehen (DVB-C bzw. PAL). Sind es 3-Loch- oder 4-Loch-Dosen (die zusätzlich noch eine oder zwei Schraubbuchsen besitzen), deutet das auf eine Form von Satellitenempfang. Man kann dann, ein wenig Sachkenntnis vorausgesetzt, entsprechende Receiver oder Fernseher mit geeigneten Tunern durchprobieren. Mit etwas Glück findet man so heraus, welche Empfangsart es ist.
Allerdings gibt es zahlreiche Spezialformen von Empfangsanlagen. Außerdem können verschiedene Signalarten gleichzeitig anliegen (z. B. Satellitenempfang und Terrestrik), was man durch einen einzelnen erfolgreichen Test nicht bemerkt. Besser ist es daher, beim Vermieter oder Hausmeister nachzufragen.
Die deutschen Privatsender (RTL, Sat, ProSieben etc.) kann man in HDTV-Qualität nur gegen Gebühr und mit gewissen technischen Einschränkungen sehen. Das gilt mittlerweile für alle drei Empfangswege, d. h. Satellit, Kabelfernsehen und Antenne.
Über Satellit und im Kabelfernsehen gibt es jedoch noch einen Ausweg für Leute, die nicht so hohe Ansprüche an die Bildqualität stellen: Hier kann man Privatsender in SDTV-Qualität unverschlüsselt empfangen.
Grund ist ein Beschluss des Bundeskartellamtes aus dem Jahr 2013, wodurch den Privatsendern die SDTV-Verschlüsselung untersagt wurde. Dieser Beschluss gilt für zehn Jahre. Man darf also davon ausgehen, dass uns die unverschlüsselte SD-Ausstrahlung bis zum Jahr 2023 erhalten bleibt.
Inzwischen zeichnet sich ab, dass sie auch über 2023 hinaus
auf unbestimmte Zeit fortgesetzt wird, weil die privaten Sender keinen
Reichweitenverlust riskieren möchten.
Das System CI+ (Common Interface Plus) ist eine Schnittstelle für den Einsatz verschiedener Entschlüsselungsverfahren in einem Receiver. Hat ein Receiver eine Schnittstelle nach dem Standard CI+, kann man dort ein passendes CAM (Conditional Access Module) einschieben, das die Elektronik für das entsprechende Verschlüsselungsverfahren enthält. (Bekannte Verschlüsselungsverfahren sind z. B. Nagravision und Videoguard.) In das CAM widerum kann man die Zugangskarte (SmartCard) des jeweiligen Anbieters stecken, und dann ist der Empfang verschlüsselter Programme möglich.
Der zurzeit prominenteste Anbieter einer Empfangslösung nach dem System CI+ in Deutschland ist die Programmplattform HD+ (eine Tochterfirma des Satellitenbetreibers SES Astra). Erläuterung siehe hier.
Die Schnittstelle CI+ im Allgemeinen und die Plattform HD+ im Speziellen sind in Fachkreisen wegen ihrer Eingriffe in die Verbraucherrechte sehr umstritten; zum Beispiel kann bei Festplattenreceivern der schnelle Vorlauf gesperrt werden, um ein Überspringen der Werbeblöcke zu vermeiden.
Betreibt
man einen Twin-Receiver an einem einzelnen Kabel, erleidet man gewisse Einschränkungen der Senderauswahl: Nimmt man mit dem ersten Tuner einen Sender auf, kann man am zweiten nur noch einen Sender derselben Ebene sehen. Ob das eine große Einschränkung ist, hängt davon ab, welche Sender man tatsächlich gleichzeitig empfangen will. Es hilft ein Blick in die Sendertabelle bei Lyngsat und dort in die Spalte "Frequency": Frequenzen bis 11700 MHz gehören zum Lowband, Frequenzen über 11700 MHz zum Highband. Und dann sind Lowband und Highband jeweils nochmal unterteilt in die Polarisationen Horizontal (H) und Vertikal (V); so ergeben sich die besagten vier Ebenen. Wenn man die Tabelle vorab gut studiert und etwas flexibel ist (z. B. auch mal SD-Sender
nutzt, falls die HD-Sender für die gewünschte Kombination ungünstig
liegen), kann man oft mit der Einschränkung auskommen.
Schöner und einfacher ist es freilich, beide Tuner des Twin-Receivers komplett unabhängig nutzen zu können. Um dies ohne zweites Kabel zu ermöglichen, gibt es zwei Behelfslösungen: Eine sogenannte Stacker-Destacker-Lösung (z. B. Johansson 9640 Kit)
stapelt die Signale zweier Multischalter-Ausgänge durch
Frequenzumwandlung auf eine einzelne Koaxleitung und macht dies im
Empfangsraum wieder rückgängig. Allerdings ist die überbrückbare
Kabellänge für eine Stacker-Destacker-Lösung auf 30 Meter begrenzt. Eine moderne Alternative mit weniger Nachteilen sind Mini-Unicable-Grundgeräte (z. B. TechniRouter Mini oder DUR-line UCP 20).
Sie erfordern einen Twin-Receiver mit Unicable-Tauglichkeit - was bei älteren Bestandsgeräten
noch nicht vorausgesetzt werden kann.
Beide Lösungen, Stacker-Destacker und Mini-Unicable-Grundgeräte, kann man statt für einen Twin-Receiver natürlich auch für den Betrieb von zwei Einzelreceivern einsetzen.
Leider
gibt es mittlerweile Installateure, die dank Verbreitung der
Unicable-Technik die klassische Sternverteilung mit Multischalter für entbehrlich
halten. Sie erklären ihren Kunden, Sternverteilung sei "von gestern" und
Unicable die "zeitgemäße" Variante der Sat-Verkabelung. Sie gehen wohl
davon aus, dass alle modernen Receiver und DVB-S2-Tuner ohnehin tauglich
für Unicable sind und man sich daher einen Teil der Verkabelung sparen
kann. Dabei übersehen sie jedoch eine lange Reihe von Nachteilen, die
Unicable nach wie vor mit sich bringt – gerade in der Hand von Laien: Die Einstellung der Receiver ist
deutlich komplizierter, denn man kann im Gegensatz zur Sternverteilung nicht einfach
einen Receiver/Fernseher an der Wanddose anschließen, sondern muss ihn
immer speziell für Unicable konfigurieren und ihm eine freie
Übertragungsfrequenz zuweisen. Unicable erfordert Absprachen, wer
innerhalb des Strangs welche Frequenz nutzen darf. Falls mehrere
Wohnungen an demselben Unicable-Strang angeschlossen werden (was
zumindest bei Nachrüstungen oft passiert), können sich die Bewohner
durch unsachgemäße Konfiguration ihrer Receiver/Tuner gegenseitig den
Empfang stören. Hinzu kommt, dass man mit Unicable maximal zwei
Satellitenpositionen bedienen kann; möchten später einzelne Bewohner
noch weitere Satelliten empfangen, geht das nicht mit der vorhandenen
Verkabelung.
Unicable ist immer noch in erster Linie eine Behelfslösung für die
Nachrüstung vorhandener Empfangsanlagen. Im Einzelfall kann es Gründe
geben, Neuinstallationen mit Unicable auszustatten (etwa für den Betrieb
von FBC-Tunern). Ansonsten ist es für die
Anwender nach wie vor besser, eine
Sternverteilung (vom Verteilpunkt je ein separates Kabel zu jedem
Receiver/Tuner) einzubauen. Das gilt bereits für Nachrüstungen – und auf
keinen Fall sollte man bei einem Neubau, wo man noch alle Möglichkeiten
hat, ohne guten Grund auf Unicable-Technik setzen.
Beim
Satellitenempfang gibt es so viele Programme, dass nicht alle
gleichzeitig "ins Kabel reinpassen". Die Sender sind auf vier
Empfangsebenen verteilt, d. h. dieselben Frequenzen sind mehrfach
belegt. Das Quattro-LNB gibt die Empfangsebenen einzeln aus; über vier
separate Kabel gelangen sie in den Multischalter. Bei jedem
Senderwechsel schickt der Receiver ein Signal aus, welche Ebene er
benötigt; der Multischalter verbindet dann diesen Receiver mit dem
entsprechenden Ebenen-Ausgang des LNBs. In kleineren Empfangsanlagen
verwendet man Single-, Twin- und Quad-LNBs. Die haben einen
Multischalter bereits eingebaut; funktionieren tut die Umschaltung aber
genauso.
Es wird also wirklich umgeschaltet, nicht nur einfach
dasselbe Signal an alle Receiver verteilt. Das ist auch der Grund, warum
man das Kabel nicht einfach für mehrere Receiver aufsplitten kann.
Jeder Receiver bzw. Sat-Tuner stellt eine Versorgungsspannung (13 – 18 Volt) für das LNB zur Verfügung. Sobald man den Receiver ausschaltet, wird auch diese Spannung abgeschaltet und das LNB kriegt keinen Strom mehr. Man muss also in Anlagen, wo der Receiver direkt mit dem LNB verbunden wird (Single-, Twin- oder Quad-LNB) keine Energieverschwendung befürchten.
Etwas komplizierter verhält es sich in Anlagen mit Quattro-LNB und
Multischalter. Die Spannung aus dem Receiver dient hier lediglich als
Schaltspannung und gelangt nicht direkt zum LNB. Stattdessen wird das
LNB aus dem Multischalter mit Strom versorgt. Prinzipiell ist das LNB
also rund um die Uhr in Betrieb – auch wenn gerade niemand fernsehen
will.
Es gibt heute Multischalter, die eine Energiesparfunktion
haben: Solange von keinem der angeschlossenen Receiver eine
Schaltspannung ankommt, schalten sie ihrerseits das LNB stromlos. In Ein- und
Zweifamilienhäusern kann so eine Funktion übers Jahr ein paar Kilowattstunden
Strom einsparen. In größeren Häusern, wo viele Parteien am Multischalter
mit dranhängen, ist die Energiesparfunktion weitgehend wirkungslos – weil da
ohnehin zu fast jeder Tages- und Nachtzeit irgendjemand vor dem
Fernseher hockt.
Es ist richtig, dass heute nahezu alle Multischalter "Quad-tauglich" ausgestattet sind. Es bedeutet, die Multischalter geben an den vier LNB-Eingängen jeweils dauerhaft ein Schaltsignal ab (13/18 Volt und 22 kHz on/off), um den entsprechenden Ausgang eines Quad-LNBs permanent auf die benötigte Ebene (HH, HV, LH, LV) zu schalten. So kann man statt eines Quattro-LNBs auch ein Quad-LNB anschließen. Das erscheint auf den ersten Blick praktisch, weil es die Verkabelung vereinfacht (man muss dann nicht mehr auf die Reihenfolge der Kabel achten).
Zum Vergleich: Ältere Multischalter lieferten an den vier LNB-Eingängen nur eine einheitliche LNB-Versorgungsspannung von 12 Volt und kein 22-kHz-Signal; da wären alle vier Ausgänge eines Quad-LNBs dauerhaft auf Lowband Vertikal stehengeblieben.
Der Betrieb eines modernen Multischalters mit Quad-LNB funktioniert
also, ist aber dennoch nur als Behelfslösung für die nachträgliche Aufrüstung bestehender Anlagen gedacht (z. B. wenn man ans Quad-LNB auf dem Dach nur noch schwer rankommt und es daher ungern gegen ein Quattro-LNB tauschen möchte).
Kombiniert man ein Quad-LNB mit einem Multischalter, hat man quasi zwei Multischalter hintereinander: den externen Multischalter sowie den im Quad-LNB bereits eingebauten Multischalter (der dann nur einseitig genutzt wird, weil er nie wieder auf andere Ebenen umschalten darf - es sei denn, man vertauscht später mal die Kabel). Durch die doppelte Schaltung verdoppelt sich - rein statistisch - die Wahrscheinlichkeit von Ausfällen und Fehlschaltungen. Zudem sind die Multischalter in den Quad-LNBs aufgrund der Temperaturschwankungen im Außenbereich tendenziell störanfälliger als die externen Multischalter, die ja meist im Haus-Inneren montiert werden. Den vollen technischen Vorteil einer Kombination aus Quattro-LNB und externem Multischalter hat man also nur dann, wenn man wirklich ein Quattro-LNB benutzt und kein Quad-LNB. Das Quattro-LNB ist technisch einfacher aufgebaut (und deshalb auch meist etwas preiswerter). Es hat keinen integrierten Multischalter, sondern gibt dauerhaft an jedem Ausgang nur immer dieselbe Ebene aus. Und wo keine Umschaltung möglich ist, kann es auch keine Fehlschaltungen geben.
Die meisten Materialien dämpfen das Satellitensignal zu sehr. Mit Holz geht fast gar nichts. Mit manchen Glassorten funktioniert es halbwegs, andere sperren das Signal komplett (Näheres dazu in einem Artikel auf digitalfernsehen.de). Auch andere in Frage kommende Materialien (Folien, Kunststoffplatten etc.) muss man auf Microwellen-Durchlässigkeit testen. Näheres zu dem Thema lesen Sie hier bzw. hier.
Auf den
beliebten Satellitenpositionen 19,2° Ost (Astra) und 13° Ost (Hotbird) gibt es
eine Auswahl amerikanischer und britischer Nachrichtensender wie CNN, Sky
News, BBC World, CNBC und Bloomberg TV. Daneben senden auch paar
englischsprachige Shopping- und Religionssender unverschlüsselt. Leider findet man auf den genannten Positionen derzeit keine Sender, die Filme oder Fernsehserien im englischen Original frei empfangbar ausstrahlen.
Direktempfang amerikanischer Programme ist aus physikalischen Gründen (Erdkrümmung) nicht möglich. Der Empfang des weltweiten Soldatensenders AFN (Armed Forces Network) wird sehr massiv durch Verschlüsselung eingeschränkt und ist nur für Angehörige oder Angestellte der US-Armee zu bekommen.
Programme aus Großbritannien werden über 28,2° Ost (Astra2) ausgestrahlt. Eine Reihe von eher zweitklassigen Sendern
kriegt man in ganz Europa problemlos rein. Die BBC, die Privatsenderkette ITV, Channel 4, Film Four, More 4, Five etc. senden zwar auch unverschlüsselt, sind aber
aufgrund des "Spotbeams" nur noch im westlichen Drittel Deutschlands gut zu empfangen. Alle Details zum Empfang der britischen FTA-Sender gibt es hier.
Mit einem Pay-TV-Abonnement beim britischen Sky Network bekommt man eine bessere Programmauswahl. Allerdings ist das britische Sky recht teuer und kann bislang nur über Bekannte mit Wohnsitz in England oder über eine Agentur abonniert werden. Zudem gelten die besagten Empfangseinschränkungen auch für viele der verschlüsselten Sky-Sender, d. h. in der östlichen Hälfte Deutschlands kriegt man sie praktisch gar nicht mehr rein.
Es gibt eine ganze Reihe frei empfangbarer italienischer HD-Sender auf den
Satellitenpositionen 5° West (RAI) und 9° Ost (Privatsender). Aber wer
Schüsseln auf diese beiden Sat-Positionen ausrichtet, kann die besagten Sender
in den meisten Fällen trotzdem nicht sehen; sie werden nicht vom automatischen
Suchlauf gefunden und lassen sich auch nicht manuell am Receiver einstellen.
Zwar sind die Sender eigentlich FTA (Free To Air), aber sie werden in
ungewöhnlichen Sendenormen ausgestrahlt, die vom internationalen
DVB-S2-Standard abweichen. Die Italiener verwenden eine Norm namens „PLS Gold
Multistream“. Die meisten in Deutschland angebotenen Receiver und Sat-Tuner
beherrschen diese Norm nicht. Lediglich für einige neuere Linux-basierte
Receiver, die bereits einen „Multistream-tauglichen“ Tuner besitzen, ist entsprechende
Software verfügbar.
Die Türksat-Satelliten auf 42° Ost strahlen derzeit drei verschieden ausgerichtete Beams ab: den
Türkei-Spotbeam
(der stark auf die Türkei ausgerichtet ist), den Ostbeam (der seinen
Schwerpunkt eher auf der Türkei hat, aber Deutschland immerhin noch streift) und den Westbeam (der
Deutschland und den Rest von Mitteleuropa breit abdeckt).
In Deutschland lebende Türken würden am liebsten den Türkei-Spotbeam
empfangen, weil die interessanten Sender sich mehr und mehr dort
konzentrieren. Leider ist das nicht mit vertretbarem Aufwand möglich. Auch
eine 120-cm-Schüssel reicht dafür nicht.
Den Ostbeam kann man,
zumindest im Südosten Deutschlands, mit einer 120er-Schüssel empfangen.
Deshalb findet sich häufig noch der Rat, zum Türksat-Empfang 120 cm Schüsselgröße
zu benutzen. Viel nutzen tut das nicht mehr, denn der Ostbeam hat in den
letzten Jahren stark an Bedeutung verloren – weil immer mehr Sender auf den
Türkei-Spotbeam umgezogen sind.
Nur den Türksat-Westbeam, dessen Senderangebot leider einigen
Einschränkungen unterliegt, kann man noch überall in Deutschland problemlos
empfangen; für die meisten Transponder reichen schon 60 cm, und mit 80 cm
empfängt man garantiert alles. Eine 120-cm-Schüssel schadet für den Westbeam natürlich nicht;
wer schon eine hat, kann sie problemlos weiterbenutzen. Man kriegt damit noch
ein bisschen mehr Schlechtwetterreserve.
Spezielle Receiver für Radio gibt es nicht. Der Empfang erfolgt über den normalen Receiver, den man auch zum Fernsehen nutzt. Jeder Receiver hat als Audioausgänge Cinch-Buchsen (eventuell auch einen optischen oder koaxialen SPDIF-Ausgang) und kann quasi als Tuner an eine bestehende HiFi-Anlage angeschlossen werden. Zum Einstellen der Sender muss der Fernseher eingeschaltet sein (Bildschirmmenü), aber im Alltag kann man den Receiver dann blind bedienen. Vorteilhaft zum Radiohören sind Receiver mit Display, um den Programmplatz und evtl. auch den Sendernamen zu sehen.
Über Astra sind fast alle deutschen und einige österreichische öffentlich-rechtliche Radiosender in DVB-S zu empfangen; es fehlen lediglich ein paar Regionalversionen. Über Hotbird gibt es zusätzlich die Sender aus der Schweiz.
Ein paar regionale Privatsender werden aber weiterhin nur auf UKW ausgestrahlt. Außerdem empfinden viele Nutzer das Radiohören über Satellit als umständlich, da man die Empfangsgeräte nicht so mobil nutzen kann. Mittelfristig werden also weiterhin UKW-Empfänger gebraucht - wobei UKW allmählich von DAB plus abgelöst wird (die Senderauswahl über DAB plus ist in den meisten Regionen bereits höher als die über UKW; manche Spartenprogramme kriegt man schon heute nur noch über DAB plus).
Eine weitere praktische Alternative sind sogenannte Internet-Radios, die Radiostreams aus aller Welt über ein vorhandenes LAN oder WLAN empfangen, ohne dass hierzu der Computer eingeschaltet sein muss.
Monoblock-LNBs sind eine Kombination aus 2 LNBs und einem DiSEqC-Umschalter in
einem gemeinsamen Gehäuse. Umgekehrt als bei den meisten selbstgebauten
Anlagen wird bei Monoblocks Astra als DiSEqC B und Hotbird als DiSEqC A
angesteuert. Da die meisten Receiver in ihrer Vorprogrammierung Astra als
DiSEqC A erwarten, stimmen die Einstellungen zunächst nicht; wer dann die
Schüssel ohne Änderung der Receivereinstellung justiert, empfängt Astra mit
dem für Hotbird vorgesehenen LNB, und das für Astra vorgesehene LNB "schaut
ins Leere".
Man kann sich diese ganzen Sorgen sparen, indem man erst gar kein
Monoblock-LNB kauft, sondern eine Multifeed-Schiene, zwei einzelne LNBs und
einen externen DiSEqC-Schalter dazu. Das ist immer die bessere
Lösung.
Der Autor dieser Seite ist kein Jurist und übernimmt keine Garantie für die Richtigkeit und Genauigkeit der folgenden Angaben. Für verbindliche juristische Auskünfte fragen Sie bitte einen Anwalt
oder wenden Sie sich an eine Verbraucherzentrale. Folgende Informationen also unter Vorbehalt:
Wer einen Mietvertrag unterschreibt, der eine kostenpflichtige Nutzung des
Kabelfernsehens vorsieht, muss dafür zahlen - selbst wenn er durch
Gerichtsentscheid oder Entgegenkommen des Vermieters zusätzlich eine Schüssel
aufstellen darf. Also Augen auf, wenn es ans Kleingedruckte geht!
In Deutschland gilt
zwar Informationsfreiheit, aber diese begründet kein Recht auf eine bestimmte Form des Fernsehempfangs. Die Gerichte stufen die Rechte von
Hauseigentümern, die ihre Fassaden von Schüsseln freihalten wollen, relativ hoch ein; das gilt für
Mietwohnungen genauso wie für Eigentumswohnungen, wo die Eigentümergemeinschaften
nach dem Mehrheitsprinzip entscheiden. Kabelfernsehen oder IPTV (Empfang via
Internet) wird als Deckung des Grundbedarfs als ausreichend eingestuft; Empfang über Antenne (DVB-T2) reicht zumindest in jenen Ballungsräumen aus, wo ein ausgewogenes Senderangebot bereitsteht.
Ein einklagbares Recht auf Errichtung einer Satellitenschüssel ergibt sich nur, wenn man ganz besondere Programmbedürfnisse hat.
Es wird insbesondere Ausländern gewährt, die sonst keine Programme in ihrer Muttersprache empfangen könnten. Anders begründete Bedürfnisse (z. B. wenn ein Englischlehrer zur Weiterbildung englischsprachiges Programm sehen will) sind vor Gericht leider nur ganz schwer durchzusetzen.
Übrigens bedeutet selbst die Anerkenntnis dieses Rechtes nicht, dass man auf billigstem Weg eine Schüssel irgendwo anschrauben darf.
Der Vermieter oder die Eigentümergemeinschaft kann dann einen anderen Platz vorgeben - auch wenn dieser höhere Montagekosten verursacht.
Wenn im Kabelfernsehen oder via IPTV ein Grundangebot von Sendern der geforderten Sprache existiert, auch gegen zusätzliche Gebühr, gilt das Grundbedürfnis von Ausländern damit schon als gedeckt.
Fälle, in denen sich die Schüssel gerichtlich durchsetzen lässt, werden
deshalb immer seltener. Nur weil man über Satellit vielleicht noch weitere Sender empfangen könnte, begründet dies kein Recht auf die eigene Satellitenschüssel. Erst recht nicht anerkannt werden
die niedrigeren Kosten des Satellitenempfangs.
Ein rechtlicher Graubereich ist die Aufstellung von unauffälligen bzw. von unten nicht einsehbaren Satellitenschüsseln ohne bauliche Veränderung, z. B. per Ständer innerhalb eines Balkons. Viele Mieter umgehen mit solchen Konstruktionen ein Schüsselverbot - natürlich unter juristischem Restrisiko. Besser als eine heimliche Lösung ist es immer, mit dem
Vermieter bzw. den anderen Eigentümern einen Kompromiss auszuhandeln.
Wenn Sie mit dem bei Ihnen vor Ort empfangbaren Senderangebot zufrieden sind, kann DVB-T2 eine Alternative bilden. Sie benötigen (bei guter Empfangsstärke) nur eine kleine Zimmerantenne und können Ihr Empfangsgerät jederzeit woanders hintragen, ohne Antennenkabel verlegen zu müssen. Sie benötigen keine Satellitenschüssel und müssen auch keine Kabelgebühren bezahlen. Seit die Norm von DVB-T auf DVB-T2 umgestellt wurde, erfolgt der Empfang sogar in HD-Qualität (wenn auch aufgrund stärkerer Komprimierung nicht ganz auf demselben Niveau wie über Satellit).
Allerdings beherrschen die integrierten DVB-T-Tuner vieler Bestands-Fernsehgeräte noch kein DVB-T2 mit der in Deutschland verwendeten H.265-Komprimierung.
Nur neuere Fernsehgeräte (ab ca. Modelljahr 2018) sind schon entsprechend ausgestattet;
für ältere Geräte ist ein externer DVB-T2-Receiver nötig.
Mehrere
Einschränkungen gibt es in Sachen Privatsender: Außerhalb der
Ballungsräume werden über DVB-T2 keine Privatsender ausgestrahlt; dort
empfängt man nur öffentlich-rechtliche Sender. Auch dort, wo es
Privatsender via DVB-T2 gibt, kann man sie nur noch verschlüsselt und gegen eine monatliche Gebühr empfangen.
Eine unverschlüsselte Empfangsmöglichkeit in SD-Qualität gibt es über
DVB-T2 nicht mehr.
Wenn
Sie weiterhin Privatsender gebührenfrei sehen wollen, wenn Sie an weiteren Sendern interessiert sind (die nicht zum DVB-T2-Angebot in Ihrer Region zählen) oder wenn Sie einfach bestmögliche Bildqualität haben möchten, ist eine Satellitenanlage
immer noch die bessere Wahl.
In schneereichen Gegenden ist es optimal, die Satellitenschüssel unter einem Vordach zu montieren. Ist das nicht möglich, sollte sie wenigstens gut zugänglich sein, so dass man bei Bedarf den Schnee entfernen kann. Bei Wandmontage kann man dem Schnee vom nächsten Fenster aus mit Hilfe eines langstieligen Besens zu Leibe rücken. Bei Dachmontage hilft die Nähe eines Dachfensters, sofern sich dieses unter der Schneelast noch öffnen lässt. Wenn beides nicht möglich ist, hilft eine größere Schüssel mit ihrer größeren Reserve: Ist die untere Hälfte schneebedeckt, hat man mit der oberen oft noch genug Empfang. Gegen Schnee auf der LNB-Membran hilft ein kleines "Dach" über dem LNB, das als Zubehör im Handel erhältlich ist oder auch selber gebastelt werden kann.
Wenn jeglicher Zugriff unmöglich ist und der Empfangsausfall unbedingt vermieden werden muss (z. B. bei einer Anlage, die ein
größeres Wohnhaus versorgt), kommt eine Heizung in Betracht: Auf der Rückseite des Spiegels werden Heizmatten aufgeklebt und bei Bedarf so lange eingeschaltet, bis der Schnee herunterrutscht.
Im privaten Bereich sind das allerdings meist reine Bastellösungen (z. B.
auf Basis von Autospiegel-Heizungen).
Falls von Antenne bzw. Kabelfernsehen auf Satellitenempfang umgerüstet wird, stellt sich oft die Frage der Weiterverwendbarkeit vorhandener Kabel. Hier muss man zwei Dinge unterscheiden: Die Kabelqualität und die Art der Verlegung.
Bei der Qualität der Kabel spielen Dämpfung und Schirmung eine
Rolle. Die Dämpfung sollte so gering wie möglich sein, kann aber notfalls
durch stärkeres Signal (aktiver Multischalter) ausgeglichen werden. Die
Schirmung ist wichtig, um Störungen von außen abzuhalten. Heute verbaut man
nur noch Kabel mit einem Schirmungsmaß von 90 dB oder mehr; generell sind aber
alle doppelt geschirmten Kabel (Folie + Geflecht) zu gebrauchen. Mit älteren,
einfach geschirmten Antennenkabeln kann es in ungünstigen Fällen
Empfangsstörungen geben (Näheres dazu lesen Sie
hier).
Das größte Problem alter Anlagen ist jedoch nicht die Kabelqualität, sondern die Art der Verlegung. Für vollständigen Sat-Empfang ist eine konsequente Sternverteilung erforderlich (vom Multischalter je ein Kabel zu jedem Endgerät, zu Twin-Receivern sogar zwei Kabel). Ältere Verteilanlagen weisen fast immer eine Struktur mit Unterverteilung und/oder Durchgangsdosen auf. Wenn das Ziehen neuer Kabel baulich nicht klappt, hilft hier nur noch die Einkabellösung.
Autor: Andreas Beitinger
Letzte Änderung: November 2022
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